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TU Wien

Zertifizierung zur barrierefreien Website

Die Website der Technischen Universität Wien war nach dem Relaunch "barrierefrei, ja aber ..." - wie Barrierefreiheit bei so vielen Projekten "nebenbei" betrachtet wurde. Erhöhte Aufmerksamkeit durch gesetzliche Bestimmungen und sozialer Verantwortung führte zu einem eigenen Projekt zur Überarbeitung der Seite.

Das Ziel war, eine WACA-Zertifizierung als Alleinstellungsmerkmal unter den Österreichischen Universitäten zu erreichen. Am Ende des Projektes steht die erste mit "Silber" zertifizierte Universität Österreichs sowie ein organisationsweites Bewusstsein und ein andauernder Verbesserungsprozess zur laufenden Verringerung von Barrieren im Informationsangebot der TU Wien.

Die Herausforderung

Die umfassende Verbesserung einer bestehenden komplexen Webseite einer großen Organisation im Thema "Barrierefreiheit" bietet Herausforderungen in den Bereichen:

Organisation

  • Große Zahl an Redakteurinnen, hohe Fluktuation
  • Organisation und Entscheidungsprozesse an einer stark gegliederten Organisation
  • Wissenstransfer und nachhaltige Etablierung eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses
  • Corona-Pause im Sommer 2020 
  • Beschwerde bei der FFG (= Schlichtungsstelle) mitten in der Umsetzung

Technik

  • Viele unterschiedliche Seiten, Inhaltselemente, Spezialfälle
  • Inhalte aus Drittsystemen
  • Oft gibt es keine eindeutige Lösung - „was ist richtig / gut?“
  • Viele Beispiele im Internet zu finden, aber oft veraltet / falsch, viel wissenschaftliche und philosophische Diskussion - aber wenige konkrete Lösungen
  • Unterschiedliche Bedienung durch Benutzer, unterschiedliches Verhalten von Browsern, Endgeräten, assistiver Technologien
Leistungen
  • User Experience Design
  • Web Entwicklung
  • Accessibility
  • Schulung, Training
  • Analyse
  • Konzeption

Die Lösung

Das Projektziel konnte nach einer Durchlaufzeit von 1,5 Jahren übertroffen werden: gefordert war zumindest ein Zertifikat der Stufe "Bronze", im Auditierungsprozess stellten wir fest, dass der Weg zu "Silber" nicht so fern war. Der Erfolg konnte nur durch enge Zusammenarbeit des Teams der TU Wien (IT, PR, Redaktionen) sowie plan2net (Entwicklung, Testing, Projektsteuerung) erreicht werden. Folgende Maßnahmen haben gut funktioniert:

  • Breite Taskforce bei der TU Wien (PR, IT, Betriebsrat, Fachinstitute, Behindertenbeauftragte)
  • Klarer Projektauftrag durch das Rektorat
  • Klare Projektziele (Subprojekt für PDFs, Einschränkung auf definierte Domains, Level Bronze)
  • TYPO3 als CMS mit vielen bereits vorhandenen Funktionen für die Vereinheitlichung von Inhalten
  • Früher Start der redaktionellen Maßnahmen, laufendes Monitoring der Redaktionsarbeit, Schulungen
  • Unterschiedliche Tester mit verschiedenen Geräten (vorher definieren!)
  • Schrittweise Umsetzung mit laufenden Deployments, Priorisierung der Maßnahmen
  • Großzügiger Zeitplan
  • WACA-Audit als Feedbackschleife nützen
  • Mechanismen für Wissensaustausch und langfristige Qualitätssicherung etablieren

Was wir heute anders machen würden:

Das Projekt hat (wieder einmal) bestätigt, dass das nachträgliche Umbauen, Verbessern und Abbauen von Barrieren ungleich mühsamer und aufwändiger ist, als schon bei Konzept und Design entsprechend berücksichtigt zu werden. Wir sind mittlerweile dazu übergegangen, bei neuen Projekten bereits im Konzept Barrieren zu vermeiden, prüfen die ersten Designvorschläge, errichten zuerst die Testinfrastruktur und automatische Tests und hinterlegen die Anforderungen für Barrierefreiheit in jedem Entwicklungs-Ticket.

Damit erreichen wir barrierefreie, gut bedienbare Websites ohne nennenswerten Mehraufwand.

Redaktion

  • Schulungsunterlagen und Schulung möglichst früh im Projekt begonnen
  • CMS: ALT-Attribute verpflichtend gemacht und Sprachauszeichnung für Textteile im RTE ermöglicht
  • Internes WIKI für laufende Wissenssammlung und -weitergabe eingerichtet
  • Internen Support, internen Newsletter für aktuelle Barrierefreiheitsthemen etabliert 
  • Seiten der Organisationseinheiten gezielt mit Prüftools analysiert, „To-Do“ Listen an Institute versandt (ALT-Attribute, Überschriftenstruktur, …)
  • Genügend Zeit für redaktionelle Arbeiten eingeplant
  • Projektunterstützung durch Rektorat war erfolgsentscheidend

Technik

  • Ca. 120 technische Einzelmaßnahmen durchgeführt
  • Farbschema für ausreichende Kontraste angepasst
  • Menü für Organisationseinheiten vereinheitlicht
  • Zusatzinformationen für Screenreader eingebaut, Doppelinformation eliminiert
  • Hilfen für Tastaturbedienung eingebaut
  • Formulare überarbeitet
  • Automatische Anpassung von Überschriftsebenen für „Kind-Elemente“ bei verschachtelten Inhalten
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www.tuwien.at

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